Rund um Hoogstede (35 km)
Radwandern in der Samtgemeinde Emlichheim
Start- und Endpunkt dieser Route ist der Dorfplatz in Hoogstede. Von hier aus ist schon der ungewöhnliche Turm der reformierten Kirche auszumachen. Doch nicht nur der in der gesamten Region einzigartige Kirchturm mit seinem Fachwerk ist ungewöhnlich. Der Sandsteinbau hat im Jahr 1821 einen Umzug über die Entfernung von zwei Kilometern gemacht. Ursprünglich stand die Kirche als Kapelle beim Schultenhof in Arkel. Häufig machte das Vechtehochwasser hier den Kirchgang nach Arkel unmöglich. So wurde die Kapelle abgerissen und auf der „hoogen Stee“, wie die „hohe Stelle“ plattdeutsch heißt, wieder aufgebaut. Erst jetzt, mit einer eigenen Kirche im Zentrum, begann die eigentliche Ortsgründung von Hoogstede. Vom Dorfplatz aus führt der Weg zunächst nach Westen. Kurz vor Tinholt überquert er zum ersten Mal die Vechte, kurz hinter Kalle zum zweiten Mal. Von beiden Brücken aus schweift der Blick durch das Vechtetal, das hier wie eine weite Parklandschaft anmutet. Von Bahne bis Kalle verläuft der Weg naheder Vechte, vor ei an stillen Altarmen und schützenden alten Wallhecken. Hinter der Brücke bei Kalle biegt der Weg nach Norden und man gelangt nach Arkel. Nicht nur durch die versetzte Kirche ist dieser Ort bekannt. Der Sage nach hat Bauer Wiggerink hier eine Begegnung mit dem Teufel gehabt. Spät nachts war er auf dem Heimweg vom Herrn von Arkel, dessen Gäste er mit seiner Geige unterhalten hatte. Der Teufel stellte sich ihm in den Weg und verlangte von Wiggerink zu spielen. Nach Stunden gelang dem Musikanten die Flucht. Er zertrümmerte seine Geige und spielte niemals wieder. Von Arkel führt der Weg zum Coevorden-Piccardie- Kanal, den er eine Weile begleitet. Am
Bathorner Diek überquert der Radwanderer den Kanal und fährt geradeaus auf das Moor zu, biegt hier scharf rechts ab und gelangt zur kunstwegen-Station der Künstler Fischli und Weiss. Bei trockenem Wetter kann man auf dem Holzplankenweg wunderbar in die Moorlandschaft eintauchen. Hat es geregnet, ist der Weg schwierig zu begehen. Vom Weg durch das Moor geht es zurück zum Kanal. Nach etwa eineinhalb Kilometern am Kanal entlang zweigt der Weg nach Westen ab, in Richtung Waldgebiet Berger Tannen. Eigentlich sind es Kiefern, die hier im Jahr 1884 angepflanzt wurden. Da Sanddünen und ‑verwehungen im 19. Jahrhundert die Bauerschaft Berge zu begraben drohten, wurden 100 000 Nadelbäume zum Landschaftsschutz angepflanzt. Die Sandverwehungen waren Folge der jahrhunderte langen Plaggenwirtschaft. Die im Wald verstreuten Hügel sind die ehemals bedrohlichen Sanddünen, die heute zum besonderen Reiz der Waldlandschaft beitragen. Nach dem Verlassen des Waldes geht es über Scheerhorn zurück nach Hoogstede.