Laarer Mühlenroute (ca. 40km)
Radwandern in der Samtgemeinde Emlichheim
Das weithin sichtbare Zeichen von Laar ist die alte, an der Vechte gelegene Windmühle. Im Jahre 1806 wurde sie von Graf Ludwig von Bentheim gebaut. Die Laarer Bauern sollten ihr Korn in seinem Herrschaftsbereich mahlen lassen und nicht in den Niederlanden! Bis 1909 war sie als Mühle in Betrieb; heute wird sie als Begegnungsstätte für Jung und Alt genutzt und kann auf Anfrage besichtigt werden (Kontakt: Mühlenverein, Steven Lambers, Tel. 05947-341). Am gegenüberliegen Vechteufer liegt die Skulptur Chain Reaction von Bonnie Collura. Die zersplittert erscheinenden Figuren und Elemente wirken wie zwischen die Mühlsteine geraten. Fährt man einen Kilometer weiter flussabwärts, dort wo die Vechte über die Grenze in die Niederlande fließt, begegnet man einem filigranen Liebespaar, das durch den Flusslauf getrennt ist: Dies ist die Arbeit Wortlos von Ilya und Emilia Kabakov. Nur der Blick verbindet das Mädchen auf der niederländischen Seite für immer mit dem jungen Mann, der auf der deutschen Seite sitzt. Bei De Haandrik stößt man auf eine ganz besondere Kreuzung: Coevorden-Piccardie-Kanal, Overijssel-Kanal und Vechte treffen sich hier. Das Wehr reguliert den Wasserpegel der Kanäle und des Flusses. Durch überwiegend ländliches Gebiet führt der Weg durch das Vechtetal, dann nördlich auf den Coevorden-Piccardie-Kanal zu. Kurz vor der niederländischen Grenze in Eschebrügge lohnt ein Besuch auf dem Arends- Hof. Bei einem Gang über das Anwesen trifft der Besucher auf Haustiere, deren Rassen mittlerweile vom Aussterben bedroht und eng mit unserer Region verbunden sind: das Bentheimer Landschaf und das Bunte Bentheimer Schwein. Vom Arends-Hof gelangt der Radwanderer nach Coevorden, dessen Sehenswürdigkeiten bereits in der Grenzroute erwähnt wurden und die auch ein zweites Mal noch neue Eindrücke zu bieten haben. Hinter Coevorden führt der Weg durch den grenzüberschreitenden Europark. Nach dem Erleben dieser Industrielandschaft ist die Naturoase im Laarschen Bruch besonders versöhnlich und eindrucksvoll. Beim Bau des NATO-Depots in Coevorden entstand eine riesige Sandgrube. Sie wird nun von einem See gefüllt, den die NABU-Kreisgruppe der Grafschaft Bentheim betreut. Der Naturschutzbund Deutschland e.V. hat am See einen Beobachtungsstand und Informationstafeln aufgestellt. So kann der Besucher einen Blick auf den Rast‑ und Brutplatz seltener Wasservögel werfen, ohne diese zu stören. Entenvögel, Zwerg‑ und Singschwäne lieben das reichhaltige Nahrungsangebot im Biotop. Zurück in Laar kann man noch einmal durch das Örtchen schlendern, zum erst 1984 angelegten Dorfteich oder zur reformierten Kirche. Relativ jung, im Jahr 1863 erbaut, ist sie das älteste der drei Gotteshäuser in Laar. In ihrem Inneren verbergen sich weit ältere Schätze: Die zwei Glocken stammen aus dem 15. und 16., die holzgeschnitzte Kanzel aus dem 17. Jahrhundert.